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Studieninhalte

1. Modul Molekulare Medizin und funktionelle Biochemie

Das Fach „Molekulare Medizin und Funktionelle Biochemie“ beschäftigt sich mit Konzepten der molekularen Zellbiologie sowie deren Bedeutung für die Erforschung und Erklärung von Krankheitsprozessen. In Seminaren und Vorlesungen werden Aspekte der Genexpressionkontrolle, Zell-Zell Kommunikation, Zellzykluskontrolle, Apoptose, extrazellulären Matrix, Entwicklung multizellulärer Organismen, Stammzellbiologie vorgestellt. Modernes Lehrbuchwissen wird ergänzt durch die Vorstellung von neuesten Erkenntnissen der wissenschaftlichen Primärliteratur. Molekulare Pathomechanismen werden detailliert für ausgewählte Krankheitsbilder behandelt, insbesondere im Bereich der Tumorbiologie. In den meisten Veranstaltungen liegt ein Schwerpunkt in der studentischen Erarbeitung und Präsentation der wissenschaftlichen Lehrinhalte. Von zentraler Bedeutung für das Fach ist ein großes Laborpraktikum, das Studierende vertraut macht mit der methodischen Herangehensweise an Fragestellungen der molekularen Medizin. Das Praktikum orientiert sich an den vier großen Themenfeldern der Molekularen Medizin, Zellbiologie, Genomik, Proteomik und Biochemie. Es wird begleitet von einer spezialisierten Vorlesungsreihe, deren Themenspektrum auch Aspekte der onkogenen Signalwege und Systembiologie umfasst. Insgesamt stehen für die Molekulare Medizin zelluläre Pathomechanismen im Vordergrund.

2. Modul Pathologie

Das Fach Pathologie widmet sich als Allgemeine Pathologie in einem breiten Rahmen der Grundlagenforschung und systematischen Zuordnung von Krankheiten insbesondere unter kausal- und formalpathologenetischen Gesichtspunkten.

Das Fach Pathologie beschäftigt sich mit der Diagnostik von Erkrankungen. Die Hauptaufgabe liegt in der Untersuchung von Geweben, z.B. Biopsien oder Operationspräparaten, sowie von Zellen, z.B. aus Punktaten oder Abstrichen. Der Pathologe erfasst dabei alle Dimensionen der Erkrankung von ihrer Makroskopie über Mikroskopie bis hin zur Molekulargenetik/-pathologie. Entsprechend breit gefächert sind die angewendeten Methode mit Inspektion und Präparation, Histologie, Histochemie, Immunhistochemie und in situ Hybridisierung (Protein- und Nukeinsäuren-Nachweis) und Extrakt-basierte Analysen von Nukeinsäuren. Die Zusammenschau aller klinisch und pathologisch erfassten Parameter erlaubt dem Pathologen die Erkrankungsursache zu identifizieren sowie prognostische und Therapie-relevante prädiktive Aussagen zu treffen. Die Pathologie erweitert Ihre Methoden ständig. Fortschritte in der Immunhistochemie und Molekularpathologie erlauben insbesondere Krebserkrankungen besser zu klassifizieren, prognostisch abzuschätzen und therapeutisch anzugehen. Auch nicht-neoplastische, meist entzündliche Erkrankungen sind über ihre Ausprägung im Gewebe für die Pathologie zugänglich und erlauben dadurch neben der Diagnose auch ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Krankheitsprozesse.

3. Modul Pharmakologie und Toxikologie

Die Pharmakologie und Toxikologie ist die Wissenschaft von den Wechselwirkungen zwischen Stoffen und Lebewesen. Diese Definition lässt die Qualität der Wirkung – ob heilend oder schädlich – offen. Danach umfasst der Begriff Pharmakon sowohl Arzneistoffe, als auch Schadstoffe. Die Vorlesung Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie vermittelt die wichtigsten Grundlagen dieses Faches. Die Pharmakodynamik beschreibt die Wirkungen von Pharmaka auf den Organismus und ihre molekularen Wirkmechanismen. Die Pharmakokinetik beschreibt und erklärt die Reaktion des Körpers auf Pharmaka, hierzu zählen Resorption, Verteilung, Speicherung, Biotransformation und Exkretion. Das Verständnis der Pharmakologie setzt fundierte Kenntnisse der Physiologie, Pathophysiologie, Biologie und Chemie voraus.  Im Rahmen der Vorlesung werden auch die aktuellen Leitlinien-orientierten Therapien wichtiger Erkrankungen vorgestellt. Im Seminar werden die aktuellsten Entwicklungen der Pharmakologie und Toxikologie diskutiert. Im Praktikum werden die oben angegebenen Themenschwerpunkte durch praktische Übungen vertieft.

 

4. Modul Krankheitsprozesse – Krankheitsbilder

4.1 Neurologie:

In der Vorlesung lernen die Studierenden die häufigsten neurologischen Erkrankungen kennen. Dadurch erhalten sie eine Basis, Forschungsthemen in der Medizin und Pharmakologie zu den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnissen und der gesellschaftlichen Relevanz in Beziehung zu setzen.

Hierzu gehören die klinische Erscheinung, die Diagnostik, der Verlauf der Erkrankung, die Inzidenz und Prävalenz, die Pathomechanismen und die pharmakologische und sonstige Therapien.

Die Auswahl der Seminare basiert auf drei Kriterien: Sie ermitteln Forschungsbereiche die eine molekularmedizinische Basis haben, sie betreffen relevante neurologische Physiologie oder Pathophysiologie, und stellen in der Gesamtheit ein breitmöglichstes Spektrum an methodischen Ansätzen dar.

Durch die Laborbesuche in kleineren Gruppen wird eine interaktive Begegnung mit dem jeweiligen Forscher vermittelt. Der Alltag im Labor wird demonstriert und es wird eine praktische Bekanntschaft mit Geräten und Methoden gemacht.

 

4.2 Innere Medizin:

Es werden einige wesentliche internistische Krankheitsbilder dargestellt. Dabei liegt der Fokus weniger auf der klinischen Behandlung als vielmehr auf der Erörterung der Pathophysiologie. Darüber hinaus werden ausführlich die Möglichkeiten dargestellt, diese Krankheitsbilder im Rahmen klinischer Studien am Menschen sowie experimenteller Studien an entsprechenden Tiermodellen zu erforschen.

 

5. Modul Klinisches Wahlfach

in einem der folgenden Fächer:

5.1 Dermatologie und Allergologie:

Die Studierenden eignen sich umfassende Kenntnisse in den Grundlagen der Dermatologie und Allergologie an.

Im Seminar werden diese Kenntnisse anhand einzelner Themengebiete vertieft, dazu zählen:  Aufbau und Zusammensetzung der Epidermalen Basalmembran, Pathogenese und Diagnostik von blasenbildenden Autoimmunerkrankungen der Haut, Regulation der Barrierefunktion und Homöostase der Haut, Bedeutung von Proteasen für die Physiologie und Pathologie der Haut, Molekularen Diagnostik genetischer Hauterkrankungen, Rolle der innaten Immunantwort beim allergischen Kontaktekzem, Mechanismen der Toleranzinduktion in der Behandlung allergischer Erkrankungen, Mechanismen der Hautalterung.

 

5.2 Gynäkologie und Reproduktionsmedizin:

Es werden die Grundlagen des Fachgebietes Frauenheilkunde und Reproduktionsmedizin dargestellt. Hierbei werden molekularbiologische Ursachen, diagnostische Methoden und Therapiekonzepte der wichtigsten gynäkologischen und geburtshilflichen Krankheitsbilder berücksichtigt. Insbesondere im Bereich der gynäkologischen Onkologie werden der Einfluss molekularer Erkenntnisse auf Diagnostik und Therapie  beleuchtet und aktuelle innovative Therapiemethoden aufgezeigt.

 

5.3 Pädiatrie:

Anhand von klinischen Fallbeispielen werden genetische Erkrankungen bezüglich ihrer molekularen Genese beleuchtet. Aus dem molekularen Krankheitsverständnis werden Konzepte für den klinischen Verlauf, für die Diagnostik und die therapeutischen Optionen entwickelt. Anhand von konkreten Beispielen aus der aktuellen molekularen Forschung wird veranschaulicht, wie aus klinischen Beobachtungen experimentelle Modelle entwickelt werden können, und wie experimentelle Beobachtungen in klinische Studien einfließen können. Ein besonderer Schwerpunkt sind die Grundlagen der Forschung am (unmündigen) Menschen.

 

6. Modul Biomedizin

Die moderne Molekulare Medizin kennt eine Vielzahl z.T. sehr spezialisierter, Forschungsgebiete. Den Studierenden wird die Möglichkeit gegeben, eines der sieben Schwerpunktthemen (Molekulare Kardiologie, Funktionelle Bildgebung im Tiermodell, Präklinische Naturstoffforschung, Exosomenbiologie, Medizinische Metabolomics, Onkogene Signalwege, Zelltherapie neurologischer Erkrankungen) auszuwählen und in diesem fachspezifische Kenntnisse und Methodenkompetenz zu erlangen. Dabei werden aktuelle anwendungsbezogene Fragestellungen und Forschungsansätze zu deren Lösung in Seminaren diskutiert. Im Kursteil werden entsprechende, hoch-spezialisierte Methoden demonstriert und teilweise von den Studierenden unter Anleitung durchgeführt. Literaturdiskussionen und Präsentationen werden in englischer Sprache gehalten.

 

7. Modul Wissenschaftliches Arbeiten

Das Arbeiten im Labor setzt Fachwissen und Kenntnisse über die geltenden rechtlichen Regelungen voraus. Die Kurse Gentechnik und Versuchstierkunde sind behördlich zertifiziert und bilden die Grundlage für Masterarbeiten und für den späteren Berufseinstieg.

 

8. Modul Experimentelles Wahlpflichtfachpraktikum

Die Studierenden erarbeiten nach einer einführenden Unterweisung die Lösung einer aktuellen wissenschaftlichen  Fragestellung, die dem zeitlichen Umfang des Praktikums angepasst ist. Dafür wählen die Studierenden eine Arbeitsgruppe aus den Bereichen Biochemie/Molekularbiologie, Chemie, Entwicklungsbiologie, Genetik und Humangenetik, Immunologie/Immunbiologie, Mikrobiologie, Molekulare Medizin, Neurobiologie, Neuroanatomie, Neurophysiologie, Pathologie, Pharmakologie/Toxikologie oder Virologie aus. Im Praktikum erlernen die Studierenden spezielle Methoden zur Bearbeitung der Fragestellung und wenden diese selbstständig an. Die vollständige Dokumentation der erhobenen Daten und deren (selbstkritische) Auswertung entsprechend der Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis sind dabei selbstverständlich. Parallel zum Erwerb der praktischen Fertigkeiten erfolgt die theoretische Einarbeitung in den Forschungsgegenstand durch Literatur(selbst)studium nach Empfehlungen des Arbeitsgruppenleiters und durch Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppe. Dabei wird, neben methodischen Aspekten und der Interpretation von Originaldaten, auf die konzeptionelle Einordnung der diskutierten Sachverhalte Wert gelegt.

 

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