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Studieninhalte

Der Studiengang B. Sc. Molekulare Medizin beinhaltet naturwissenschaftliche Grundlagenfächer sowie Fächer der vorklinischen und theoretischen Medizin:

Physik

Vermittelt werden die Grundlagen der Physik für Nebenfach-Naturwissenschaftler: Mechanik, Mechanik deformierbarer Körper, Schwingungen und Wellen, Wärmelehre, Elektrizität und Magnetismus, Geometrische Optik, Wellenoptik, Atomphysik, Kerne und Teilchen.

Empfehlung: Vorkurs Mathematik (vor Beginn des 1. Fachsemesters): Erläutert die Grundlagen mathematischer Methoden (Differential-, Integral- und Wahrscheinlichkeitsrechnung) und bereitet auf deren Anwendung in der Physik vor.

Chemie

Im Rahmen der allgemeinen und anorganischen Chemie werden die Grundlagen folgender Themen vermittelt: chemisches Gleichgewicht, Säuren und Basen, Oxidation und Reduktion, Atom- und Energielehre, chemische Bindungen und die Chemie der Metalle und ihrer Verbindungen.

In der organischen Chemie werden die wichtigen Stoffklassen der organischen Chemie, organische Reaktionen und die Anwendungen und Funktionen organischer Verbindungen in vitro und in vivo erarbeitet.

 

Biochemie/Molekularbiologie

Diese Fächer beinhalten die Chemie der Lebensvorgänge, insbesondere die molekulare Struktur biologischer Stoffe (Aminosäuren, Proteine, Lipide, Kohlenhydrate, Hormone) und die Mechanismen des Stoffumsatzes (Enzyme und Integration des Stoffwechsels). Die molekularen Mechanismen der Signalübertragung und -weiterleitung, der Integrität und Rekombination genetischer Information, der Immunabwehr und der Cancerogenese werden erarbeitet.

 

Molekulare Medizin I und II

Die Virchow‘sche Krankheitslehre beschreibt pathologische Prozesse als Fehlfunktionen normaler zellulärer Lebensvorgänge und erfordert damit zunächst ein fundiertes Verständnis von Zellen und ihren Eigenschaften. Im Hinblick hierauf vermittelt das Fach Molekulare Medizin grundlegende Kenntnisse über Struktur, Funktion und Differenzierung von eukaryotischen Zellen. Es werden Mechanismen der DNA-Replikation und -Reparatur, der Genexpression und ihrer Regulation, der Proteinfaltung und -sekretion, der Zell-Zell Interaktion, der Signaltransduktion, des Zelltodes sowie des adaptiven Immunsystems behandelt. Molekular- und zellbiologische Prinzipien werden anhand von ausgewählten Krankheitsbildern aus den Bereichen der genetischen Erkrankungen und  Tumorerkrankungen vertieft und ihre Bedeutung für pathologische Prozesse verdeutlicht. Die histologischen Eigenschaften der Grundgewebe, die mikroskopische Anatomie der Organe, sowie molekular- und zellbiologische Techniken sind Gegenstand praktischer Kurse.

 

Physiologie

Es werden die Prinzipien der Regulation vegetativer Körperfunktionen erlernt, der allgemeinen Zellphysiologie, Atmung und des Säure-Basen-Haushalts, Herz-Kreislauf, der Niere und des Wasserhaushalts, der Verdauung und Endokrinologie. In der Neurophysiologie werden die Mechanismen der Signalübertragung und Informationsverarbeitung vermittelt: Struktur und Funktion des Neurons, Ionenkanäle, Erregungsleitung, synaptische Transmission, Kontrolle der Muskelkontraktion, Sensomotorik, Sinnesphysiologie und integrative Funktionen des ZNS.

 

Physikalische Chemie

In diesem Modul liegt der Schwerpunkt auf der quantitativen Beschreibung der Eigenschaften der Materie und des Ablaufs chemischer Reaktionen. Es werden die kinetische Gastheorie und die Thermodynamik behandelt; danach folgen die Grundzüge der Reaktionskinetik, der Elektrochemie und der Spektroskopie. Im Praktikum werden diese Themen veranschaulicht und vertieft, sowie experimentelles Arbeiten, Datenauswertung und Dokumentation vermittelt.

 

Humangenetik und Entwicklungsbiologie

In der Humangenetik werden die verschiedenen Teilgebiete vorgestellt wobei die molekularen Mechanismen und die Methoden der Erforschung genetischer Erkrankungen im Vordergrund stehen. Unter anderem werden die verschiedenen Vererbungsmodi von monogenen und multifaktoriellen Erbkrankheiten erläutert. Die molekularen Grundlagen und deren klinische Konsequenzen werden anhand verschiedener Erbkrankheiten besprochen. Dazu gehören genomische- und Triplett-Repeat-Erkrankungen, Tumorprädispositionssyndrome, kortikale Entwicklungsstörungen und epigenetisch bedingte Erkrankungen. Die in diesen Bereichen angewandten klassischen Technologien wie die Kopplungsanalyse sowie die neuen Sequenziertechnologien werden vorgestellt und deren Anwendung in der Humangenetik diskutiert. Außerdem werden die Grundlagen der klinischen und molekularen Zytogenetik vermittelt sowie die Technologie der Microarrays zur Analyse von Chromosomenanomalien erklärt. Im Seminar präsentieren die Studenten jeweils eine aktuelle Publikation zur Vertiefung des Wissens und Diskussion der Thematik.

In der Entwicklungsbiologie wird die Embryonalentwicklung der wichtigsten Modellorganismen behandelt und es werden die methodischen Ansätze in der Entwicklungsbiologie und Entwicklungsgenetik vorgestellt.

 

Anatomie

Der makroskopische Aufbau des menschlichen Körpers wird vermittelt: Skelett, Gelenke, Muskeln und Bewegungsapparat, Topographie von Brust- und Bauchsitus mit Herz-Kreislaufsystem, Respirationstrakt, Verdauungstrakt, endokrinen Organen, Harn- und Gentialorganen, Anatomie des peripheren und zentralen Nervensystems mit Gehirn, Rückenmark, Hirnnerven, Spinalnerven und Anatomie der Sinnesorgane. Im Rahmen der mikroskopischen Anatomie wird der Aufbau der Gewebe und Organe erarbeitet. In der Entwicklungsbiologie wird die Frühentwicklung des Menschen und die Entwicklung der Organsysteme einschließlich der Entwicklung des Nervensystems dargestellt.

 

Mikrobiologie, Virologie und Immunologie

In der Vorlesung werden Grundlagen der Mikrobiologie behandelt,  begleitet von Seminaren über molekularbiologische Techniken in der medizinischen Mikrobiologie. Wert wird dabei auf molekulare Grundlagen bakterieller Pathogenität gelegt, das Grundwissen wird durch ein Praktikum der Gentechnologie in der Bakteriengenetik praxisnah gefestigt.

In der Virologie sind die molekularen Grundlagen zentral. Die wichtigsten medizinisch bedeutsamen Virusfamilien werden besprochen. Neue Vakzinierungsstrategien werden ebenso wie virale Vektoren erklärt. Zusätzlich gibt es ein Praktikum der Virologie mit Übungen.

Die Grundlagen der Immunologie zum Verständnis der Pathogen-Wirtszell-Interaktionen werden vermittelt. Im Vordergrund stehen die Wechselwirkungen zwischen Körper und Mikroorganismen. Autoimmunreaktionen, Immundefizienz und Allergien bilden weitere Themenschwerpunkte.

 

Studienbegleitendes Wahlpflichtpraktikum

Die Studierenden arbeiten nach einer einführenden Unterweisung an einem aktuellen Forschungsprojekt der aufnehmenden Arbeitsgruppe mit. Dafür wählt der Studierende eine Arbeitsgruppe aus den Bereichen Biochemie/Molekularbiologie, Chemie, Entwicklungsbiologie, Genetik und Humangenetik, Immunologie/Immunbiologie, Mikrobiologie, Molekulare Medizin, Neurobiologie, Neuroanatomie, Neurophysiologie, Pathologie, Pharmakologie/Toxikologie, oder Virologie aus. Im Wahlfach erlernen die Studierenden studienbegleitend grundlegende und spezielle Methoden zur Bearbeitung der Fragestellung und wenden diese in zunehmendem Maße selbstständig an. Dabei sind die sorgfältige Dokumentation und (selbstkritische) Auswertung der Ergebnisse wesentliche Praktikumsinhalte. Parallel zum Erwerb der praktischen Fertigkeiten erfolgt die theoretische Einarbeitung in den Forschungsgegenstand durch Literatur(selbst)studium nach Empfehlungen des Arbeitsgruppenleiters und durch Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppe.

 

Berufsfeldorientierte Kompetenzen

Der BOK-Bereich bietet Ihnen eine Möglichkeit, einen wichtigen Bereich Ihres Studiums individuell zu gestalten und ist somit Türöffner für die Berufswelt. Durch die gezielte Auswahl von Veranstaltungen können Sie mithilfe von Dozierenden aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein eigenes, überfachliches Profil aufbauen. In den Veranstaltungen erhalten Sie Einblicke in verschiedene Berufsfelder, lernen aber auch aktuelle Trainingsmethoden, Verhandlungs- und Konfliktlösungs­strategien sowie Grundlagen in Medien/IT und Sprachen kennen: Alles notwendige Schlüssel­qualifikationen, um als Berufsanfänger/in in der Arbeitswelt einen erfolgreichen Einstieg zu finden.

Folgende fächerübergreifende Lehrveranstaltungen wurden als berufsfeldorientierte Kompetenzen in das Pflichtcurriculum aufgenommen, da diese Kenntnisse für den Beruf des/der Molekular­mediziners/in unerlässlich sind.

 

Medizinische Terminologie

Der Kurs führt ein in die Genese und die aktuelle Funktion der medizinischen Fachsprache im Expertengespräch und in der Arzt-Patient-Kommunikation. Wie jede Fachsprache, so ist auch die Medizinische Terminologie ein Mittel, mit dem sich bestimmte Kommunikationszwecke besonders gut erreichen lassen. Diese Zwecke im Bereich der Forschung, der Statistik und der klinischen Praxis werden vorgestellt. Darüber hinaus wird auf die Begrenzungen des Gebrauchs von Fachsprache in der Arzt-Patient-Kommunikation aufmerksam gemacht. Schließlich vermittelt der Kurs einen Basiswortschatz der Terminologie und die Kenntnis derjenigen lateinischen Grammatikregeln, die für die Zusammensetzung komplexer anatomischer Ausdrücke verwendet werden.

 

Wissenschaftliches Englisch

Wissenschaftliche Texte sind in der Regel in englischer Sprache verfasst. In der Lehrveranstaltung „Wissenschaftliches Englisch“ werden bestehende Englischkenntnisse vertieft und erweitert. Ein Schwerpunkt bildet die Vermittlung und Anwendung des Fachvokabulars der forschungsorientierten Medizin. Neben dem Lesen und Schreiben von englischen Texten, sollen mündliche Präsentationen geübt werden.

 

Ethische Grundlagen

In diesem Kurs wird der ethische Diskussionsstand zu ausgewählten, besonders intensiv diskutierten Wissenschafts- und Technologiebereichen vorgestellt. Dazu gehören unter anderem Stammzellforschung, Forschung am Menschen, Reproduktionsmedizin, Gendiagnostik, Synthetische Biologie und Tierversuche. Anhand dieser Beispiele wird außerdem ein Überblick über ethische Theoriebildung und verschiedene ethische Theorien (wie Utilitarismus, Deontologie, hermeneutische Ethik) vermittelt.

 

Medizinische Statistik

Statistische Verfahren und Modellbildung zur Beschreibung von Lebensvorgängen werden erlernt und beispielhaft auf ausgewählte Fragestellungen der klinischen und experimentellen Medizin angewandt. Schwerpunkte sollen die Durchführung einfacher statistischer Auswertungen sowie der korrekte Umgang und die adäquate Interpretation der Resultate statistischer Analysen sein. Die Grundzüge von Design und Analyse experimenteller Studien und von Beobachtungsstudien werden erarbeitet. Dies ermöglicht die Erkennung von Verbindungen zwischen klinischer Fragestellung und zugehörigem statistischem Konzept/ Methode. Grundlagen der Suche und der Bewertung der Literatur werden vermittelt. Durch praktische Übungen mit einem Statistik-Softwarepaket werden die theoretischen Aspekte anhand der Datenbeschreibung und Auswertung von realen Studien verdeutlicht.

 

Bioinformatik

In der Bioinformatik steht die computergestützte Genomanalyse im Zentrum. Wichtige Aspekte sind die Identifikation regulatorischer Elemente in Nukleinsäuren sowie die Annotation funktioneller Strukturen von Proteinen durch Sequenzvergleiche. Auch zelluläre Netzwerke und Stoffwechselwege werden modelliert. Dazu werden Kenntnisse der einschlägigen Datenbanken, der zugehörigen Datenstrukturen und der bioinformatischen Vorgehensweise vermittelt. Kenntnisse in diesem Bereich sind wichtig, da sich derzeit eine individualisierte Medizin entwickelt, welche aus der Genomanalyse des Patienten therapeutischen Nutzen zieht.

 

Modulplan als pdf

 

Das Modulhandbuch sowie die Modulbeschreibungen finden Sie unter "Module".